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Hier ist Iran – Teil Eins
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Der Norden: Land des Regens und der Legenden

Dr. Abdolreza Eshghipour

 

Hier ist der Norden Irans. Zwischen den feuchten Blättern alter Buchsbäume ist das Flüstern der Geschichte zu hören. Ein Ort, an dem die Berge das Meer begrüßen und der Nebel sanft auf den Schultern der Dörfer ruht. Die Alborz-Gebirgskette erhebt sich wie grüne Mauern zum Himmel, während das Kaspische Meer mit sanften Liedern die Bäume zum Tanz einlädt ein Land mit betörender Natur, bewegter Geschichte und herzlicher Gastfreundschaft. Von der Antike bis zur Gegenwart war diese Region nicht nur eine Heimat für Könige und Edelleute, sondern auch ein Zufluchtsort für müde Seelen und Naturverliebte.

Um der Sommerhitze zu entkommen, flüchteten Prinzen und Höflinge in die kühlen Wälder von Mazandaran und Gilan. Sommerresidenzen und Gärten wurden an Flussufern erbaut, und in den Nächten hallte Musik durch die Berge. Der Sahebqaraniyeh-Palast in Shemiran und die Residenzen in Ramsar sind nur einige Zeugnisse dieser königlichen Präsenz.

Europäische Reiseschriftsteller, die im 19. Jahrhundert nach Persien kamen, beschrieben die Region mit Staunen als ein „verlorenes Paradies am Kaspischen Meer“ ein Ort, an dem Reis neben Tee gedeiht und der Nebel zärtlich den Himmel streichelt.

Mit der Zeit veränderte sich der Norden: Eisenbahnlinien erreichten die Wälder, Villen wurden errichtet, Städte nahmen moderne Züge an. Doch etwas blieb im Herzen dieses Bodens stets unberührt: der Geist des Lebens, die Einfachheit der Menschen und das Lächeln, das in den Teehäusern am Straßenrand weiterlebt.

Die Kadscharenzeit: Der Beginn der Aufmerksamkeit für den Norden

In der Ära der Kadscharen, insbesondere unter Naser ad-Din Schah, erhielt die Zuwendung zum Norden Irans eine feierlichere und offizielle Form. Die kadscharischen Prinzen schätzten das gemäßigte Klima und die malerische Natur von Gilan und Mazandaran und errichteten dort Sommerresidenzen. Paläste, Villen und Gärten entstanden, die sowohl Zeugen des damaligen Prunks als auch Ausdruck der Wertschätzung für die natürliche Schönheit sind.

In den Reiseschilderungen dieser Epoche wird häufig von den dichten Wäldern, tosenden Wasserfällen und unberührten Stränden des Kaspischen Meeres geschwärmt. Der französische Schriftsteller Alexandre Dumas schrieb während seiner Reise durch den Norden Irans: „Bäume, die den Himmel berühren, und Nebel, der wie ein weißgekleideter Geist über die Felder tanzt.“

Die Pahlavi-Ära: Moderne im Herzen der Natur

Mit dem Beginn der Pahlavi-Zeit wurde der Norden Irans ein beliebtes Reiseziel für Adelsfamilien und die städtische Mittelschicht. Der Bau der Chalus-Straße unter Reza Schah war ein technisches Meisterwerk und Symbol des Modernisierungswillens, das Teheran mit dem Herzen der nordiranischen Wälder verband.

In dieser Zeit wurde Ramsar zur Perle des Nordens. Das historische Hotel von Ramsar, königliche Gärten, ein kleiner Flughafen und der Marmarpalast zeugen von dem institutionalisierten Präsenz des Staates in dieser Region. Ramsar wurde als „Braut der iranischen Städte“ bekannt ein Ort, an dem Berge, Meer, heiße Quellen und Zitrusgärten in Harmonie vereint sind.

Auch die wirtschaftliche Entwicklung in Mazandaran und Gilan nahm eine neue Gestalt an: Reisanbau, Teekultur, Viehzucht und Handwerkskunst erlebten einen Aufschwung. Der Norden wurde nicht mehr nur als schöne Landschaft wahrgenommen, sondern als Plattform für Fortschritt und wirtschaftliches Wachstum.

Nach der Islamischen Revolution: Wandel des Gesichts, Bewahrung der Seele

Auch nach der Islamischen Revolution von 1978 blieb der Norden Irans eines der beliebtesten Reiseziele der Bevölkerung. Zwar haben Villen und neue Straßen das Gesicht vieler Dörfer verändert, doch in den Hyrcanischen Wäldern hallen noch immer alte Lieder wider.

Die lokale Kultur der Gilaki und Mazandarani lebt weiter in Musik, Sprache, kulinarischer Tradition und volkstümlichen Ritualen. Bei den Nouruz-Bel-Feiern, den winterlichen Abendmahlzeiten oder traditionellen Hochzeiten in den Reisfeldern sind Spuren der Geschichte sichtbar. Und auch wenn Zement und Asphalt in die Dörfer Einzug gehalten haben, so ist doch der Gesang der Lerche im Morgengrauen und das krähen des Hahns nicht verstummt.

Heute ist der Norden Irans nicht nur ein Naturjuwel, sondern auch ein Ort für die Entwicklung von Tourismus, moderner Landwirtschaft, Ökotourismus und traditioneller Kunst. Masuleh mit seinen terrassenförmigen Häusern zieht internationale Besucher an, und die Wälder von Golestan bis Hyrcania sind als UNESCO-Weltnaturerbe anerkannt.

Hier ist Iran...

Am Anfang dieser Serienreise haben wir Sie in den Norden Irans mitgenommen dorthin, wo sich Geschichte und Natur untrennbar miteinander verweben. In den kommenden Ausgaben erzählen wir von endlosen Wüsten, hohen Gebirgen, goldenen Ebenen und Städten, die jeweils ein einzigartiges Puzzlestück des faszinierenden Iran bilden.

Hier ist Iran ein Ort, an dem Bäume in Versen sprechen, Flüsse Legenden weitertragen und Menschen das Leben noch immer mit einem Lächeln und einer Tasse heißem Tee begrüßen.

In jeder Ausgabe von Ham-Dastan begeben wir uns auf eine Reise in eine Ecke Irans ein Land der Farben, Geschmäcker und Geschichten, die noch immer nicht zu Ende erzählt sind.

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